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Translation
This original post is written in german 🇩🇪, a rough Translation:
I heard about Munich’s LiMux switch to Linux and possible return to Microsoft. Politicians blame Linux for typical IT issues, but many problems are internal, regardless of OS. My Linux attempts recur; past Ubuntu (around 8) had driver issues. Now I’m trying Linux Mint, staying in the Debian world.
Original German Content
Wer sich hin und wieder mit Tech News beschäftigt, dem sollte die Diskussion um den Einsatz von Linux in der Stadtverwaltung München zu Ohren gekommen sein. Vor einigen Jahren wechselte man dort unter dem Projektname “LiMux” von Windows zu Linux. Leider sieht es nun so aus, als würde man davon Abstand nehmen und zurück zu Microsoft wechseln. Nun schaut man sich die Aussagen der Politiker mal genauer an, kann man allerdings nur Kopfschmerzen bekommen. Dort werden IT-übliche Probleme nun auf Linux geschoben. Wer schon mal das “Vergnügen” hatte, mit einem öffentlichen Auftraggeber bzw. einer Verwaltung im IT-Sektor zu arbeiten, der weiß, dass viele Probleme hausgemacht sind. Dabei ist es völlig egal, ob Windows, Linux oder Mac.
Alle Jahre wieder…
Egal – ich möchte nun nicht über Probleme von öffentlichen Einrichtungen schreiben, sondern viel mehr über meine Erfahrungen mit Linux. Alle Jahre wieder versuche ich mal einen Versuch, meistens zu einer Zeit, in der ich mit Windows absolut unzufrieden bin. Mein letzter Versuch ist zugegeben schon einige Jahre her (Win Vista Zeit). Damals fiel meine Wahl auf Ubuntu, ich glaube, es war um Version 8. Massive Treiberprobleme und Unzulänglichkeiten trieben mich dann wieder zurück. Bei Win7 blieb ich dann auch sehr lange, Windows 8 regte mich einfach nur auf. Also wurde es Zeit für einen neuen Versuch.
Dazu muss man sagen, dass für mich Linux kein Neuland ist. Im Serverumfeld habe ich täglich mit der Linux-Konsole zu tun. Die Kenntnis der Grundstruktur des Systems hilft bereits enorm. Jedoch X11, GTK und Konsorten sind neu für mich. Wohl auch der Grund, warum ich die meisten Dinge, wie Paketinstallation und Updates, nun in der Konsole mache.
Hier und jetzt…
Die Wahl fiel dieses Mal auf Linux Mint, basierend auf Ubuntu bleibe ich also im Debian-Universum – was auch gut so ist. Mit RHEL oder Suse bin ich nie warm geworden und BSD bringt mich bei einigen Routersystemen heute noch regelmäßig zur Verzweiflung. Das Interessante bei dem Experiment ist, dass ich gleich zwei Geräte umstelle: mein Heim-PC und mein Arbeitslaptop.
Mint existiert in verschiedenen Versionen, neben dem gemeinsamen Kern unterscheiden diese sich im verwendeten Desktop. Anders als bei Windows ist unter Linux die Wahl des Desktopmanagers frei. Um mal einige zu nennen: KDE, GNOME, MATE, Cinnamon oder Xfce. Da der Laptop zuerst installiert wurde, fiel die erste Wahl auf MATE Desktop. Dieser ist schlicht, schnell und bietet dennoch einige Anpassungsmöglichkeiten. Um vorwegzugreifen; Mittlerweile bin ich aber bei Cinnamon gelandet, dieser bietet dann doch das modernere Interface und ist mit Nemo als Standard-Dateimanager Mate, meiner Meinung nach, überlegen.
Die erste Überraschung war, dass alles auf Anhieb funktionierte. Keine Hardware-Querelen, keine unbekannten Treiberprobleme. Das erstaunte mich schon etwas, selbst auf meinem Acer Laptop (Timeline U, 2013er Modell) wurde alles erkannt. Auf der Arbeit nutze ich ein Triple-Monitor-Setup mit einem USB 2.0 HDMI-Adapter, Laptop-Screen + 29“ am HDMI Out. Was soll ich sagen; es läuft ohne Zutun :) Ein Problem fand ich dann aber später doch, mein Acer Laptop verfügt über zwei Grafikkarten, einmal die i7 eigene Intel Grafik und eine zuschaltbare Nvidia Mobile. Unter Windows kann man beide „On the Fly“ umschalten, Mint mag das leider gar nicht und der Desktop wird dann nur noch auf dem Hauptbildschirm angezeigt. Damit kann ich aber leben, da ich auf dem Laptop eigentlich keine Games oder 3D-Anwendungen ausführe.
Eine schmerzhafte Erinnerung hatte ich noch an Ubuntu auf meinem Heim-PC, hier musste man für Dual-Monitor-Betrieb an der X11-Konfig frickeln. Und wehe, man änderte mal was an der Hardware. Auch meine Asus Xonar Soundkarte lief damals nur mit Kratzen und heftigem Rauschen. Heute: Alles beim ersten Boot erkannt und funktionsfähig.
Hier kann man der Mint-Distribution mit aktuellem Linux-Kernel durchaus bescheinigen; Saubere Arbeit.
Nutzungsprofil
Zuerst, der Home-PC: Zugegeben, ich spiele seit einigen Monaten weniger Games als es früher der Fall war. Dadurch, dass meine Frau noch bis Herbst in Shanghai ist, geht doch viel Zeit an täglicher Kommunikation drauf. Dennoch am Wochenende, wenn ich denn mal zuhause bin, spiele ich gerne mal das ein oder andere Game. Das Problem hier sind die vielen proprietären Game-Launcher, die in den letzten Jahren aufgetaucht sind. (z.B. EA Origin) Die Spiele selbst würden oft eigentlich lauffähig sein, durch die enge Verbindung mit dem Launcher sind sie es jedoch nicht. Da hilft auch kein Wine oder PlayOnLinux. Bei Top-Games wie Battlefield, Watchdogs oder selbst Titeln wie League of Legends hilft nur der Dualboot. Auf einer zweiten HDD habe ich noch Windows 8 laufen, dort gibt es dann eben diese Games. Dank SSD im System ist der Reboot heute auch nur noch eine Frage von Sekunden.
Aber durch diese Not entdecke ich auch gerade ganz neue Spiele. Spiele, die ich mir vorher vielleicht nie angesehen hätte. Viele kleine Entwickler setzen vermehrt auf Multiplatform und einige dieser Games sind wirklich toll. Aber hierzu werde ich in den kommenden Wochen sicherlich noch mal das ein oder andere Spiel vorstellen.
Ansonsten ist ein großer Vorteil, dass heute sowieso sehr viel im Web abläuft. Und hier habe ich unter Linux keinerlei Probleme. Google Chrome und los :) Selbst Spotify ist mit nativem Linux-Client vertreten.
Der Arbeitslaptop: Hier liegt das Nutzerprofil klar auf Office Work und Eventeinsatz. Direkt vorweg, ich habe selbst die Gamescom mit Linux auf dem Gerät gemeistert. Und das sogar besser als unter Windows, denn seltsamerweise hält unter Linux mein Akku gut 50% länger als unter Windows 8.1. Da ich auf der GC beruflich unterwegs bin und viel mit Netzwerk-Konfiguration am Hut habe, war Linux auch hier hilfreich. Vieles, wofür ich in Windows extra Software benötige, ist in Linux bereits fest eingebaut. Ein nettes Beiwerk ist, dass man von einigen Personen darauf angesprochen wird. Man sitzt in der Business Lounge und prüft ein Router und der Nebenmann „Is that Mac OS on a Acer?“ eh Nö, Linux :)
Von den Programmen sei gesagt, dass ich aber auch auf dem Arbeitslaptop nicht ganz ohne Windows-Software auskomme. Doch hier ohne Dualboot, dafür allerdings mit Crossover (einer Wine-Variante), damit lassen sich Windows-Programme nativ unter Linux ausführen. Denn so toll freie Software wie Libre Office auch ist – Wer 15 Jahre mit MS Office, insbesondere XLS und PPT, gearbeitet hat; der kann nicht mit Libre Office. Aber meine MS Office 2010 Lizenz läuft ohne nennenswerte Probleme. Genauso ist es auch mit einigen Hersteller-Tools im Netzwerk-Management, vor allem LANCOM verwendet eine proprietäre Windows-Software. Es gibt zwar auch eine Konsole und ein Web-Interface, die sind aber nicht so flexibel wie die Win-Soft. Aber auch hier gab es mit Crossover kein Problem.
Das war es auch schon für das Nutzen.
Aktuelles Fazit
Seit gut 6 Wochen fahre ich nun auf Mint 17 Qiana + Cinnamon Desktop und fühle mich erst mal auch mit Linux auf dem Desktop wohl. Keine Abstürze, keine Treiberprobleme – selbst mein Canon Wifi Scanner / Multifunktions-Drucker läuft.
Eigentlich ist es traurig um Microsoft, denn je mehr sich die Nutzerschaft in Richtung Web-User bewegt, desto mehr haben Linux und Alternativen wie Chromebooks eine Chance. Auch wenn es hier alles unbeschwert und problemlos lief, Linux ist nichts für komplett Anfänger. Es sei denn, diese nutzen den PC nur als „Surfstation“. Hat man aber so gar keine Ahnung und hat auch keinen „Fachmann“ griffbereit, so kann es an einigen Stellen schon schwer werden. Denn trotz einer sehr hilfreichen Community, Linux-Dokumentationen sind die Hölle. Meistens veraltet, abschweifend oder schlicht zu kompliziert geschrieben. Wer allerdings etwas Ahnung hat, der kann heute in Linux eine gangbare Alternative zu Windows finden.